Das sagen die Mannschaftsverantwortlichen zur Corona-bedingten Aussetzung des Spielbetriebs.
NFV und BFV haben ihren Ligen eine Corona-bedingte Zwangspause verordnet. Wir wollten von den Trainern und Teammanagern aus unserem Gebiet wissen, was sie davon halten, wie sie damit umgehen und wie es ihrer Meinung nach weitergehen sollte. Hier ist Teil 1 der Antworten:

Die Generalabsage im Amateurfußball ist aus meiner Sicht….

Björn Böning, Sportlicher Leiter OSC Bremerhaven, Landesliga Bremen:

Ich halte das im Grunde wie Jürgen Klopp: Es gibt Leute, die Sachen entscheiden – das ist deren Job. Und denen muss man dann in solchen Situationen vertrauen. Ich bin auch mit Ärzten befreundet, mit denen ich darüber gesprochen habe und die sagten mir, dass diese Maßnahmen absolut notwendig sind und eigentlich fast einen Tick zu spät kommen. Das ist nun müßig darüber zu diskutieren, ob diese Maßnahmen zu spät getroffen wurden oder nicht, Fakt ist: sie sind richtig. Und da stehe ich auch hinter.

Carsten Werde, Trainer FC Hagen/Uthlede, Oberliga Niedersachsen:

…absolut nachvollziehbar und seit Beginn der Woche nur noch eine Frage der Zeit gewesen. Wie heißt es doch so schön: „Der Fussball verbindet Menschen.“ Genau das gilt es nun für eine gewisse Zeit einzudämmen.

Matthias Daum, Teammanager FC Geestland, Bezirksliga Lüneburg 4:

…richtig! Gesundheit und die damit verbundene gesellschaftliche Verantwortung stehen über allem.

Carsten Schult, Teammanager SV Ahlerstedt/Ottendorf, Landesliga Lüneburg & Sportlicher Leiter JFV A/O/Heeslingen:

…eine richtige Entscheidung. In den letzten zwei Wochen ist eine Dynamik reingekommen, die den Verantwortlichen keine andere Chance lässt. Durch die Aussage der WHO der Pandemie sollten wir soziale Kontakte runterfahren, ohne zu übertreiben. Viel schlimmer finde ich die wirtschaftlichen Auswirkungen und Folgen. Ich hoffe der Grusel ist in wenigen Wochen entschärft.

Kristian Arambasic, Trainer FC Oberneuland, Bremen-Liga:

…zwar die absolut richtige Entscheidung, aber wir sind alle sehr traurig, dass wir aktuell nicht gegen den Ball treten dürfen. Diese Sanktion nervt uns sehr, weil wir alle heiß auf unsere Ligaspiele sind und wir ja schon zwei Absagen hinter uns haben und daher nun insgesamt mehr als 5 Wochen kein Wettkampfspiel mehr haben werden. Und das, wo wir uns besonders für die Rückrunde extrem vorbereitet hatten und dieser sehr gute Fitnesszustand nun gefährdet ist.

Mentor Grapci, Trainer FC Eintracht Cuxhaven, Bezirksliga Lüneburg 4:

… der richtige Weg. Fußball ist die schönste Nebensache der Welt, aber eben auch nicht alles. Jedes gesunde Menschenleben ist viel mehr Wert und geht zu 100 Prozent vor. Wenn wir mit dieser Maßnahme weniger kranke Menschen haben und dadurch der Coronavirus eingedämmt wird und der Virus sich nicht schneller ausbreitet, haben die Verantwortlichen alles richtig gemacht. Kein Tor, kein sportlicher Sieg, keine Meisterschaft, ist wichtiger als ein Menschenleben.

Jan Horstmann, Teammanager FC Hambergen, Bezirksliga Lüneburg 3:

Es passiert ja gerade eine Menge, fast jede Stunde gibt es eine neue Entwicklung. Daher finde ich die generelle Absage genau richtig, dass man den Empfehlungen nachkommt. Die tragen wir als Verein komplett mit. Ich bin aber auch der Meinung, dass man da besonnen mit umgehen muss und nicht zu viel auf einmal will. Daher sollte man die Zeiträume, die von den höheren Instanzen ausgegeben werden, richten, auch, um nicht in Panik zu verfallen. Man muss die Entwicklung nun einfach abwarten.

Frank Zietelmann, Trainer SG BW Stubben, 1. Kreisklasse Cuxhaven:

…absolut gerechtfertigt. In der momentanen Situation gibt es wichtigeres als Fußball, sowohl bei den Profis, bei den Amateuren, bei den Senioren und bei den Jugendlichen und Kindern. Natürlich haben wir uns alle auf den Fußball vorbereitet und total gefreut. Spieler und Fans sind extrem enttäuscht. Es nützt aber nichts. Wir befinden uns in einer Ausnahmesituation, in dem es nicht mehr um Fußball geht. Es geht darum, die Geschwindigkeit, mit der sich das Virus in Deutschland ausbreitet mit allen Mitteln zu verlangsamen. Nur das ist zurzeit wichtig. Keiner möchte ähnliche Verhältnisse haben, wie in Italien, wo das Gesundheitswesen kollabiert.

Robin Cordes, Trainer TuS Zeven, Kreisliga Rotenburg:

…im Sinne der Prävention einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus eine sinnvolle Entscheidung! Der Fußball als Sportart Nummer eins sollte seiner Verantwortung gerecht werden.


Was macht ihr in der fussballfreien Zeit?

Björn Böning, Teammanager OSC Bremerhaven, Landesliga Bremen:

Ja, was machen wir in dieser Situation? Das ist eine ganz spannende Sache. Gar nichts erst einmal. Wir werden die Jungs auffordern, sich selbst erst einmal fit zu halten. Wir haben uns gestern beim OSC zu einer Krisensitzung getroffen und dort beschlossen, dass wir ab Montag die Geschäftsstelle und den kompletten Trainingsbetrieb beim OSC Bremerhaven bis auf Weiteres einstellen werden, alles andere wäre unverantwortlich.

Carsten Werde, Trainer FC Hagen/Uthlede, Oberliga Niedersachsen:

Bis Ende der nächsten Woche trainieren wir nun individuell. Auch das Mannschaftstraining findet aus nachvollziehbaren Gründen nicht statt. Dann schauen wir weiter.

Matthias Daum, Teammanager FC Geestland, Bezirksliga Lüneburg 4:

Wir haben im gesamten Verein bis auf Weiteres das Training abgesagt und bitten unsere Jungs, sich an die Einschränkung der sozialen Kontakte zu halten. Sich fit halten geht auch alleine im Wald mit Laufschuhen.

Carsten Schult, Teammanager SV Ahlerstedt/Ottendorf, Landesliga Lüneburg & Sportlicher Leiter JFV A/O/Heeslingen:

Der Vorstand hat den Trainingsbetrieb zum Wohle der Spieler ausgesetzt.

Kristian Arambasic, Trainer FC Oberneuland, Bremen-Liga:

Wir werden uns wohl zu einigen Waldläufen treffen, um eben unser Level bis zur Fortsetzung der Liga aufrecht zu erhalten.

Mentor Grapci, Trainer FC Eintracht Cuxhaven, Bezirksliga Lüneburg 4:

Natürlich fehlt uns allen Sportverrückten Menschen ein großes Stück Freude im normalen Alltag, weil wir dieses Spiel und den Sport allgemein lieben. Der Sport verbindet und bewirkt viel Freude, Emotionen und Leidenschaft in uns, was uns allen fehlen wird. Jedoch rate ich allen und auch meinen Jungs die freie Zeit für Familie und auch sich selbst zu nutzen, um runter zu kommen und einfach mal abzuschalten. Wir haben knapp sieben Wochen intensive Vorbereitung hinter uns und da tut die Pause auch vielleicht mal ganz gut. Wenn sich alles hoffentlich bald stabilisiert benötigen wir viel Kraft in den intensive Englisch Wochen, die auf uns alle zukommen mit den vielen Nachholspielen.

Jan Horstmann, Teammanager FC Hambergen, Bezirksliga Lüneburg 3:

Man kann nur individuell gucken und den Jungs mitgeben, dass sie etwas für sich tun sollen, solange sie nicht betroffen sind. Unser Trainer schaut auch, dass er den Spielern vielleicht ein individuelles Programm zusammenstellt.

Frank Zietelmann, Trainer SG BW Stubben, 1. Kreisklasse Cuxhaven:

Ich kann noch gar nicht sagen, was ich in der fußballfreien Zeit machen werde. Bisher hatte ich ja noch täglich mit den Jungs zu tun (sowohl die Herren von BW Stubben als auch die Kinder vom ESCG). Ich werde mir wohl die eine oder andere Serie auf Netflix anschauen und sicher auch die Zeit dazu haben ein paar Bücher zu lesen. Es wird zu einer Entschleunigung des Lebens kommen, was wir auch bitter nötig haben.

Robin Cordes, Trainer TuS Zeven, Kreisliga Rotenburg:

In der fußballfreien Zeit werden wir auf direkte Kontakte im Mannschaftskreis verzichten. Ich werde zeitnah für jeden Spieler individuelle Trainingspläne erarbeiten. Für die Torhüter gestaltet sich dieses etwas schwieriger. Auch da werden wir eine zielorientierte Lösung finden. Die Aktivität wird definitiv nicht komplett eingestellt.


Wie sollte es deiner Meinung nach weitergehen?

Björn Böning, Teammanager OSC Bremerhaven, Landesliga Bremen:

Der Bremer Fussballverband hat vorerst alle Spiele bis 30.03. abgesagt, der Senat hat bis 14.04. alles gesperrt – was für mich bedeutet, dass bis dahin auch keine Spiele stattfinden werden. Und dann weiß ich nicht, ob das überhaupt noch weitergehen kann. Aber auch das müssen andere Leute dann entscheiden. Ich gehe davon aus, dass sie dann irgendwann eine Regelung treffen werden, dass die Saison beendet ist. Da müssen wir uns überraschen lassen und auch die Entwicklung abwarten.

Carsten Werde, Trainer FC Hagen/Uthlede, Oberliga Niedersachsen:

Es sollte gewartet werden, bis der Sport wieder eine „grüne Ampel“ bekommt. Dann braucht es eine unverzügliche Antwort der Spielausschüsse ob und wie die Saison zu Ende gespielt werden kann. Sicherlich ist eine Verlängerung der Spielzeit bis in den Juni möglich.

Matthias Daum, Teammanager FC Geestland, Bezirksliga Lüneburg 4:

Dazu können und sollen wir noch keine Aussagen treffen, da auch die weiteren Entwicklungen noch nicht absehbar sind. Dies lässt sich sicherlich nur entscheiden, wenn klar ist, wie lange die Unterbrechung andauert.

Carsten Schult, Teammanager SV Ahlerstedt/Ottendorf, Landesliga Lüneburg & Sportlicher Leiter JFV A/O/Heeslingen:

Wir sollten erstmal abwarten und die Situation später neu bewerten.

Kristian Arambasic, Trainer FC Oberneuland, Bremen-Liga:

Wir hoffen alle, dass sich alle Menschen in Deutschland nun sehr diszipliniert verhalten und mit ihrem Handeln daran mitwirken, dass Deutschland und ganz Europa schnell wieder die Normalität herstellen kann und wir so nach dem 30. März wieder unserem liebsten Hobby nachkommen können. Ein Abbruch sehe ich nicht und wir alle hoffen, dass es schnell wieder weitergehen kann. Wir wollen spielen, aber eben auch erst, wenn wir es wieder dürfen.

Mentor Grapci, Trainer FC Eintracht Cuxhaven, Bezirksliga Lüneburg 4:

Solange wie nötig die Absage der Spiele durchziehen, bis der Virus keine Gefahr mehr darstellt bzw. abnimmt. Die EM, die momentan in meinen Augen auf gefühlten zwanzig auszutragenden Ländern kein Mensch braucht, um ein Jahr verschieben. Danach die Saison auf die Monate Juni und wenn nötig Juli verlängern. Ich sage schon seit Jahren, dass in den schönsten Monaten im Jahr kein Fußball gespielt wird. So können wir das gute Wetter und die trockenen Plätze auch nutzen. Es ist alles nur ein Frage der Organisation in meinen Augen.

Jan Horstmann, Teammanager FC Hambergen, Bezirksliga Lüneburg 3:

Ich persönlich gehe davon aus, dass die Frist vom 23. März noch einmal verlängert wird. Es ist halt alles eine Zeitfrage. Und dann richtet sich der Amateurfussball natürlich auch nach den höheren Ligen. Was passiert in der Bundesliga? Wie sieht es mit der EM-Austragung aus? Das sind ja alles Diskussionen, die dann geführt werden müssen. Ich bin da ehrlich: ich lasse das alles auf mich zukommen, wir haben da keine Not und keinen Druck. In erster Linie geht es darum, das Bestmögliche aus der Situation zu machen und vor allem steht die Gesundheit im Vordergrund und die Leute bestmöglich zu schützen.

Frank Zietelmann, Trainer SG BW Stubben, 1. Kreisklasse Cuxhaven:

Ich denke, es wird auf einen Abbruch der Saison hinauslaufen. Sowohl bei den Profis, als auch bei den Amateuren. Das Leben wird in absehbarer Zeit nicht mehr so sein, wie wir es kennen. Aber das ist natürlich nur eine Prognose. Ich sehe das als eine große Herausforderung an unsere Gesellschaft, an die Politik und jeden Einzelnen. Erst wenn wir dies gemeistert haben, können wir uns wieder unserer Leidenschaft, dem Fußball widmen. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg mit vielen Entbehrungen, Einschränkungen und vielen Schicksalsschlägen.

Robin Cordes, Trainer TuS Zeven, Kreisliga Rotenburg:

Bezüglich des weiteren Saisonverlaufes möchte ich mich auf die Einschätzung der Experten berufen. Die weitere Ausbreitung des Virus kann derzeit nicht eingeschätzt werden. Notfalls stehen wir trotz unserer Ambitionen hinter dem Abbruch einer Saison. Die Gesundheit jedes Menschens steht meiner Ansicht nach absolut im Vordergrund!

Quelle: FuPa