A/O-Kapitän Timo von Holt gibt Vollgas

Ahlerstedt. Die SV Ahlerstedt/Ottendorf hat nach acht Spielen in der Fußball-Oberliga Niedersachsen ein Torverhältnis von 14:23. Die Gegentore sind derzeitiger Negativrekord. Kapitän und Abwehrchef Timo von Holt wähnt A/O dennoch auf dem richtigen Weg.

Nach der 1:4-Auswärtsniederlage gegen den VfL Oldenburg kritisierte A/O-Trainer Malte Bösch die „Tiefschlafphase“ und die „individuellen Fehler“. Innerhalb von acht Minuten wurde kurz nach dem Seitenwechsel aus einem 1:1 eine 1:4-Pleite. „Wir bekommen viel zu viele Gegentore, daran müssen wir arbeiten“, sagte Bösch vor dem nun anstehenden „Sechs-Punkte-Spiel“. Am Freitagabend, 19.30 Uhr, empfängt A/O den punktgleichen Rotenburger SV.

Der 26 Jahre alte Timo von Holt stimmt seinem Trainer zu, was die Anzahl der Gegentore betrifft. Eine Tiefschlafphase habe er aber nicht erlebt. „Die Tore sind alle blöd gefallen. Fehler werden in dieser Liga brutal bestraft“, sagt der Kapitän des Aufsteigers. Den Negativrekord teilt A/O sich übrigens mit dem Tabellenletzten HSC Hannover und dem Drittletzten BW Papenburg. „Wir müssen als Mannschaft funktionieren und aus einer Grundordnung agieren“, sagt Timo von Holt, dann bekäme A/O auch weniger Gegentore. Als Kapitän und Abwehrchef mache er sich wahrscheinlich mehr Gedanken, wie das Team besser stehen und Gegentore verhindern könnte.

Der eigene Anspruch des Mannschaftsführers

Als Timo von Holt als 13-jähriges Abwehrtalent vom Bundesligisten Werder Bremen entdeckt und aufgenommen wurde, sei er „ein schüchterner Typ“ gewesen. Gleich sein erster Trainer sagte ihm, dass er auf dem Platz „das Maul aufmachen soll“, wie Timo von Holt sagt. „Das hat mich geprägt. Er hat mir vermittelt, dass ich auf dem Feld ein anderer Typ sein kann als neben dem Platz“, sagt Timo von Holt. Bis in die U19-Bundesliga spielte er für Werder Bremen und agierte dabei als Führungsspieler.

Mit 19 Jahren schloss er sich 2015 der SV Ahlerstedt/Ottendorf an. Der Landesligist hatte gerade einen großen Umbruch zu verkraften, zahlreiche gestandene Leistungsträger hatten den Verein gewechselt. Die Mannschaft stieg ab und schaffte den sofortigen Wiederaufstieg. „Zum Glück“, sagt Timo von Holt. Ab da begann die stetige Weiterentwicklung der jungen Mannschaft. Timo von Holt „ging schnell voran“, wie er sagt. Das sei sein Anspruch, nachdem er schon bei Werder Bremen genau darauf getrimmt worden sei.

„Als Kapitän muss ich immer Vollgas geben, die Mitspieler mitziehen und ihnen Sicherheit geben“, beschreibt Timo von Holt seinen eigenen Anspruch. Zudem lautstark agieren und den „Gegner pieksen“, wie er es ausdrückt. Also Gegenspieler verbal angehen, verunsichern.Timo von Holt setzt in der mannschaftsinternen Kommunikation auf Ehrlichkeit, auch im permanenten Austausch mit Trainer Malte Bösch. Der freute sich über „die Präsenz und Sicherheit“, die mit der Rückkehr von Timo von Holt einhergehe.

Der Kapitän glaubt fest an den Klassenerhalt

Drei Niederlagen hatte der Aufsteiger in Serie hinnehmen müssen, als der Kapitän sein erstes Spiel von Anfang an bestreiten konnte. Gegen den FSV Schöningen gab’s eine unglückliche 2:3-Niederlage. Es folgten zwei Siege (3:2 und 5:3). „Wir hatten bis zum Spiel in Oldenburg drei gute Spiele abgeliefert“, sagt Timo von Holt. Wenn A/O gewinne, seien ihm die vielen Gegentore in dem Moment natürlich egal.

„Wir hatten in jedem Spiel unsere guten Phasen und wir steigern uns stetig“, sagt Timo von Holt. Er betont: „Wir haben eine realistische Chance, den Klassenerhalt zu schaffen. Ich glaube daran.“Diesen Glauben brauche die gesamte Mannschaft. „Dass wir diese Rückschläge kassieren, war klar, da müssen wir als Team Charakter zeigen“, sagt Timo von Holt. Die Oberliga war das erklärte Ziel von A/O. Jetzt müsse jeder Spieler sein „persönliches Maximum rausholen“.In den nächsten Wochen kommen die Gegner, mit denen A/O vermeintlich auf Augenhöhe ist. Timo von Holt ist sich sicher, dass A/O da Punkte holen wird. Den Anfang macht am Freitagabend nun der Rotenburger SV. Timo von Holt wird lautstark Vollgas geben.

Quelle: Stader Tageblatt