A/O verliert packendes Oberliga-Derby gegen Heeslingen

Aufsteiger SV Ahlerstedt/Ottendorf hat gegen den Heeslinger SC am Ende mit 1:2 das Nachsehen. In der Schlussphase aber wackelte der Favorit ordentlich.

Nach dem zehnten Spieltag, als sich der HSC als Zweiter von dem Tabellenführer LM Wolfsburg mit 0:0 trennte, fehlte den Heeslingern in den folgenden fünf Spielen die Konstanz (je zwei Siege und Niederlagen plus ein Remis). A/O gewann im selben Zeitraum fünf Mal, verlor zwischendurch nur gegen den seinerzeitigen Tabellenführer Egestorf-Langreder mit 0:1.

Das von Fußballern gern zitierte Momentum war also aufseiten von A/O vor diesem mit Spannung erwarteten Derby. Gut 700 Zuschauer kamen trotz Eiseskälte am Freitagabend nach Ahlerstedt.

Und dann ging der Aufsteiger auch überraschend schnell in Führung. HSC-Torhüter Arne Exner irrte bei dem Angriff durch seinen Strafraum und konnte dem Kopfball von Marc Holler über sich hinweg nur hinterherschauen. Da waren erst sechs Minuten gespielt.

Heeslinger SC ist Opfer seiner eigenen Hektik

In der Folge dominierte der Heeslinger SC das Spiel. Allerdings brachte all der Ballbesitz wenig ein, weil die Aktionen unsauber ausgespielt wurden. Viel Hektik bestimmte das Spiel von Ex-D/A-Trainer Lars Uder. A/O hatte wenige bis gar keine Entlastungsmomente, hatte aber auch wenig Mühe, die Angriffsbemühungen des Favoriten zu verteidigen. „Wir haben leidenschaftlich verteidigt und kaum etwas zugelassen“, lobte sodann auch A/O-Trainer Malte Bösch.

Torhüter Jannis Trapp parierte per Riesenreflex einhändig einen Abschluss von Ex-D/A-Spieler Jan-Ove Edeling. Ansonsten konnte noch ein Kopfball von Kapitän Kevin Rehling als gute Chance ins Protokoll aufgenommen werden. Die Heeslinger hatten mehr potenzielle Großchancen, wurden aber, wie erwähnt, Opfer ihrer eigenen Hektik.

Zwei unterschiedliche Phasen in Hälfte zwei

Nach dem Seitenwechsel dominierte der HSC dann auch spielerisch, die Aktionen waren nun wesentlich sauberer. Rehling traf dann nach nur fünf Minuten per flachen und platzierten Distanzschuss zum 1:1-Ausgleich. Eine Viertelstunde später grätschte Sidney-Philipp Wix den Ball über die Linie des A/O-Tors, das 1:2.

Wie viel Anspannung beim zuletzt etwas strauchelnden Favoriten im Spiel war, zeigte sich beim Torjubel von Wix: Er lief zur Eckfahne und streckte diese per Kung-Fu-Sprung nieder. Die gebrochene Eckfahne musste anschließend ausgetauscht werden.

Die Anspannung musste raus: 2:1-Torschütze Sidney Wix malträtierte die Eckfahne, die dabei brach. Foto: Struwe

Als alle dachten, die Heeslinger würden ihre Dominanz nun weiter ausspielen und auf das alles entscheidende dritte Tor spielen, da wurde A/O plötzlich die dominante Mannschaft. Der HSC musste in der letzten Viertelstunde einige brenzlige Situationen überstehen. Leon Arizanov hatte eine Riesenchance. Der HSC wackelte ordentlich und A/O hätte sich aufgrund der Schlussphase den Ausgleich verdient gehabt.

„Wir haben bei den Toren schlecht verteidigt“, sagte Bösch, „haben dann aber eine Reaktion gezeigt. Es ist schön, dass wir so einer Mannschaft Paroli bieten können.“

Die Statistik zum Spiel

Tore: 1:0 (6.) Holler, 1:1 (50.) Rehling, 1:2 (64.) Wix

A/O: Trapp, Heins, von Holt, Arizanov, Nissen, Hiller, Krugmeier, Danaci (53. Höft), Stüve, Peters (67. Stern), Holler

Zuschauer: 700

Nächstes Spiel: TuS Bersenbrück – A/O (So., 27.11., 13 Uhr)

Spieltag und Tabelle Fußball-Oberliga Niedersachsen

Quelle: Stader Tageblatt / von Jan Bröhan