Pressebericht – Die Spiele der Landesliga

LANDKREIS. Der Fußball-Landesligist ASC Cranz-Estebrügge hat eine turbulente Woche hinter sich. Die VSV Hedendorf/Neukloster schaffen einen nächsten Befreiungsschlag, und der VfL Güldenstern Stade trotzt Favorit TuS Harsefeld einen Punkt ab.

Qualifikationsgruppe 1

TSV Etelsen – SV Ahlerstedt/Ottendorf 0:1. Die SV Ahlerstedt/Ottendorf hat die schwierige Aufgabe beim TSV Etelsen gemeistert und rückt auf den zweiten Staffel-Platz vor. Die Gäste fanden fußballerisch gut in die Begegnung, bedienten sich für den Treffer des Tages dennoch einer Standardsituation. Lukas Hatecke hatte einen Freistoß ins Zentrum geschlagen, wo Corvin Höft die Kugel ins Netz beförderte (26.).

„In der zweiten Halbzeit konnten wir den Ball vorne nicht mehr so gut halten, am Ende zählt für uns aber der zweite Sieg in Folge ohne Gegentor“, betont A/O-Trainer Malte Bösch. Die Ahlerstedter fuhren den vierten Dreier in Serie ein und profitierten auch von der Breite in ihrem Kader: Marcel Brunsch musste in der Pause mit Kreislaufproblemen passen und wurde von Luqman Krugmeier ersetzt. Die Ahlerstedter mussten bei fünf Minuten Nachspielzeit auf einem engen Platz lange zittern, dann sei es aber „ein geiles Gefühl“ gewesen als der erlösende Schlusspfiff ertönte.

„Wir kommen immer besser rein, die Siege geben uns Sicherheit“, sagt Bösch, dessen Mannschaft nun auf den formstarken TSV Gellersen trifft. „Ich warne die Mannschaft vor jedem Gegner, wir sind selbst aber sicherlich auch keine schlechte Mannschaft.“ Tor: 0:1 (26.) Höft. Nächstes Spiel: A/O – Gellersen (So., 17. Okt., 15 Uhr).

Qualifikationsgruppe 2

TuS Harsefeld – VfL Güldenstern Stade 0:0. Lange Gesichter auf der einen und Jubel auf der anderen Seite. Dem VfL Güldenstern Stade ist es gelungen, dem Staffelfavoriten TuS Harsefeld auswärts einen Punkt abzutrotzen. Beim 0:0-Unentschieden klatschte der Ball zwar dreimal ans Aluminium, fand aber nicht den Weg über die Linie.

Die Stader waren mit einem klaren Plan nach Harsefeld gereist, in den Anfangsminuten gelang es dem Gastgeber aber dennoch, sein Spiel aufzuziehen. Der TuS fand über die Flügel hinter die gegnerische Kette, Pascal Schawaller konnte artistisch die größte Möglichkeit in dieser Phase jedoch nicht nutzen (3.).

„In den ersten zehn Minuten haben wir das Zentrum nicht geschlossen“, analysiert VfL-Trainer Dennis Mandel die Partie an seiner alten Wirkungsstätte. „Wir wollten in der Zone gut stehen und nach Ballgewinn mit Tempo nach vorne spielen.“ Der Plan ging auf, die Harsefelder fanden nur noch selten gefährlich vor das Tor, während sich die frühen Ballgewinne häuften. Nach einer Stader Ecke von Metin Gök klatschte ein Kopfball von Nils von Salzen an den Querbalken (32.).

TuS-Coach Julian Geils beklagte zu wenig Leidenschaft bei seiner Mannschaft. „Wir waren zu ruhig, die Grundtugenden waren nicht da und dann kannst du so ein Spiel auch nicht gewinnen“, so Geils. „Wir hatten eine Phase, in der das Spiel 20, 25 Minuten nur dahin geplätschert ist.“

Dennoch notierte der TuS-Trainer auch gute Möglichkeiten seiner Schützlinge auf dem Chancenzettel. Tobias Böttcher lief mit viel Tempo ein und schlenzte die Kugel aus 20 Metern an den Pfosten (52.). Die Mandel-Elf wiederum zog ihren Plan diszipliniert durch und kam zu ihren Ballgewinnen. Gök holte einen Freistoß kurz vor der Strafraumkante heraus, den er dann selbst ans äußere Lattenkreuz setzte (66.). „Wir haben von beiden Seiten ein vernünftiges Landesliga-Spiel gesehen“, lobt Mandel. „Ich würde sogar sagen, dass wir dem Tor ein bisschen näher waren, wir nehmen den Punkt aber gerne mit.“ Trainerkollege Geils gab zu Protokoll: „Wir hatten unsere Möglichkeiten, aber es war nicht so, dass man dadurch das Spiel hier gewinnen muss.“ Nächste Spiele: Harsefeld – Hedendorf/N. (Di., 12. Okt., 20 Uhr), Stade – Ottersberg (So., 17. Okt., 15 Uhr).

SV Drochtersen/Assel II – TSV Elstorf 3:2.

Die SV Drochtersen/Assel II hat ihre Favoritenrolle gegen den TSV Elstorf mit Mühe erfüllt. Beim 3:2-Heimerfolg der Kehdinger forderten die Elstorfer den Tabellenführer bis in die Schlussphase.

„Wir haben eine unorthodoxe Taktik gewählt und auf Manndeckung gesetzt“, verrät Elstorfs Trainer Hartmut Mattfeldt. Drochtersen fand trotz viel Ballbesitzes zunächst nur wenige Lösungen, kam aber durch Max Reichardt (32.) und Paul Meyer (45.) über ihre individuelle Qualität zur 2:0-Pausenführung, für die Gäste traf Thomas Hübner im ersten Durchgang nur die Latte.

Mit dem Anschlusstreffer von Timo von Reith schnupperte der TSV an einer Überraschung (56.). „Wir haben dann mit dem 3:1 die richtige Antwort gefunden“, freut sich D/A-Coach Benjamin Zielke (64.). Die Partie schien entschieden, doch die Elstorfer kamen nochmals zurück. Von Reith traf zwar erst den Pfosten, legte dann aber kurz vor Schluss seinen zweiten Treffer per Elfmeter nach (85.). In den Schlussminuten brachte D/A den knappen Vorsprung aber sicher ins Ziel.

„Ein großes Kompliment an meine Mannschaft“, lobte Mattfeldt nach Abpfiff, sein Team erzielte in der bisherigen Spielzeit vier der sechs Tore, die Drochtersen/Assel erst hinnehmen musste. „Der Anschlusstreffer war sicherlich ein zusätzlicher Wachmacher. Wir haben immer wieder unsere Nadelstiche gesetzt, ich bin glücklich über die Leistung meiner Jungs.“ Die Kehdinger bauen ihren Vorsprung an der Tabellenspitze wiederum aus, weswegen der Favorit mit dem Resultat unter dem Strich zufrieden war. „Bis zum Gegentreffer war die Partie eindeutig, dann kam der Gegner besser ins Spiel“, resümierte Zielke. „Auch wenn wir am Ende nicht zu hundert Prozent überzeugend gespielt haben, sind die drei Punkte das Entscheidende.“ Tore: 1:0 (32.) Reichardt, 2:0 (45.) Meyer, 2:1 (56.) von Reith, 3:1 (64.) Meyer, 3:2 (85., FE) von Reith. Nächste Gegner: D/A II – Hedendorf/Neukloster, Elstorf – Bornreihe (beide (So., 17. Okt., 15 Uhr).

VSV Hedendorf/Neukloster – TSV Ottersberg 1:0.

Die Hedendorfer haben den zweiten Dreier in Folge verbucht. Zwar wurde es zum ungewollten Zittersieg, doch dieser war verdient. VSV-Trainer Björn Stobbe brauchte nach dem Schlusspfiff ein paar Minuten, um seinen Puls runterzufahren. „Das wäre nicht nötig gewesen, dass wir noch so zittern müssen“, sagte er bezüglich der Nachspielzeit, in der der TSV vier Eckbälle in Folge bekam. Der Abpfiff erfolgte erst, als Torhüter Sebastian Menzel den letzten Eckball per Faust klären konnte. Die Hedendorfer hätten ihre Vielzahl an Chancen nutzen müssen, dann wäre der Sieg ohne Herzinfarktrisiko eingetütet worden. Stürmer Jan-Hendrik Scheppeit scheiterte schon nach zehn Minuten frei vorm gegnerischen Torhüter. In der 30. Minute übersah er den bestens postierten Jan Fock im Strafraum. Nur eine Minute später scheiterte Scheppeit erneut am TSV-Torwart. Kurz vor der Pause hatte Fock die Führung auf dem Fuß, stattdessen raufte er sich die Haare. Nach der Pause traf Mazlum Tarkocin zur verdienten 1:0-Führung (51.). Dabei sollte es aber bleiben. Scheppeit nutzte abermals eine 100-prozentige Chance frei vorm Torhüter nicht. Zudem hatten Tarkocin und Daniel Jankowski gute Möglichkeiten. „Was lassen wir alles liegen“, sagte Co-Trainer Rainer Rambow kopfschüttelnd in der 70. Minute. Es blieb ungerächt. „Wir haben voller Überzeugung alles investiert, die Jungs sind platt“, sagte Stobbe, auch auf den 4:1-Sieg gegen den ASC am Dienstag bezogen. Er sei stolz auf die Mannschaft. Am kommenden Dienstag folgt schon das nächste Spiel. Tor: 1:0 (51.) Tarkocin. Nächstes Spiel: Harsefeld – Hedendorf/N. (Di., 12. Okt., 20 Uhr).

SV Bornreihe – ASC Cranz-Estebrügge 2:3.

Das sind die Geschichten, die der Fußball so gern erzählt. Der ASC holt seinen ersten Sieg der Saison – nach dem Trainerrücktritt. Zudem einen Sieg, der völlig unerwartet bei einem großen Favoriten gelingt. Nihat Sagir, Trainer der zweiten Mannschaft, hatte am Donnerstag „sehr kurzfristig“ übernommen. „Ich habe mit dem Mannschaftsrat gesprochen“, so Sagir. Er habe gefragt, ob sie „nur einen Verwalter wollen oder ob sie noch mal alles versuchen wollen“. Sagir sagt, die Mannschaft habe noch Bock. Vor dem Spiel in Bornreihe sagte er der Mannschaft, dass keiner erwarte, dass sie gewinne. „Sie sollten nur wieder Spaß haben, aber im Rahmen unserer Spielidee“, so Sagir. Der ASC habe in erster Linie „ein Kopfproblem“. Nun war der vorläufige Interimstrainer mit der Leistung voll zufrieden. „Das wäre ich auch, wenn wir 1:3 verloren hätten.“ Das Ergebnis sei zweitrangig, die Punkte zählen in der Abstiegsrunde nicht, so Sagir. Bornreihe hatte 70 Prozent Ballbesitz, doch der ASC hat dagegen gehalten – und sich belohnt. Der Spaß war spätestens bei der Kabinenfeier zurück. Die Rückfahrt verzögerte sich um einiges. Tore: 0:1 (8.) Meyer, 1:1 (10.), 2:1 (22.) beide Nunes, 2:2 (72.) Kulcke), 2:3 (86.) Pien. Nächstes Spiel: ASC – Harsefeld (So., 17. Okt., 15 Uhr).

Quelle: Stader Tageblatt