Warum Lukas Hatecke von A/O zurück in die Kreisliga wechselt

Kicken mit den „Jungs von früher“: Vor zwei Jahren suchte Hatecke mit seinem Wechsel zur SV Ahlerstedt/Ottendorf eine „neue Herausforderung“. Nun die Rolle rückwärts. Anfragen höherklassiger Clubs lehnte er ab und hat nur noch zwei Wünsche.

Lukas Hatecke war lange Kapitän der zweiten Mannschaft der SV Drochtersen/Assel in der Landesliga. Er fand das Konzept, als Führungsspieler die Talente mit zu formen, spannend, wie er sagt. Doch 2021 reizte ihn dann „der Tapetenwechsel“. Und natürlich spielte auch die Herausforderung bei der SV Ahlerstedt/Ottendorf eine große Rolle. „Die Perspektive, Oberliga zu spielen, war auch da“, sagt Hatecke. Schließlich lautete das Saisonziel, den Aufstieg zu schaffen. Dies gelang A/O. Hatecke spielte eine gute Saison, hatte seinen Anteil am Erfolg.

In der jetzigen Oberligasaison warfen ihn Achillessehnenprobleme, ein Bänderriss und eine Corona-Infektion immer mal wieder zurück. Hatecke stand 13 Mal in der Startformation, kommt bisher auf insgesamt 19 Einsätze in 31 Saisonspielen. Zuletzt spielte er vier Mal durch. Zum gesetzten Stammpersonal zählt der 30-Jährige aber nicht unbedingt. A/O muss seinen breiten Kader ausschöpfen und kämpft vereint um den Klassenerhalt.

Zwei A/O-Saisons von Erfolgsdruck geprägt

„In der ersten Saison hatten wir ein geiles Ziel vor Augen“, sagt Hatecke. Das sei ein besonderer, positiver Druck gewesen. Die von A/O beschworene Einheit hielt diesem Druck stand, lieferte ab.

Jetzt spielt der Aufsteiger gegen den Abstieg – und dies unter keinen normalen Umständen. Denn die Absteigeranzahl kann sich je nach Absteigern aus den höheren Ligen von vier auf sogar acht erhöhen. „Niemand spielt gern gegen den Abstieg“, sagt Hatecke, „zumal noch so viel ungewiss ist und keiner weiß, welcher Platz reicht.“ Die Grundstimmung sei in dieser Drucksituation also eine ganz andere. „Es gab schon angenehmere Phasen“, sagt Hatecke.

Zwei Siege müssen mindestens noch her

A/O steht als Tabellen-12. auf einem möglichen Abstiegsplatz bei 18 Mannschaften in der Liga. Und hat zwei Pflichtsiege auf dem Programm. Am Sonntag (15 Uhr) empfängt A/O den Tabellenletzten FT Braunschweig. Eine Woche später folgt das Auswärtsspiel beim Tabellen-15. MTV Gifhorn. Machbar, sagt Hatecke. Am letzten Spieltag kommt es noch zum Derby gegen Heeslingen. Dann muss A/O eine Woche abwarten, was sich letztlich in der 3. Liga und Regionalliga entscheidet. Hatecke wünscht sich den Klassenerhalt für A/O.

Zukünftiges Team soll aufsteigen

Hatecke wünscht sich zudem, dass seine zukünftige Mannschaft in die Kreisliga aufsteigt. Er wird zum FC Wischhafen/Dornbusch wechseln. Dort fing er mit dem Fußballspielen an, ehe er schon als E-Junior zu D/A ging. Den Entschluss, beim FC mit seinem Bruder und „den Jungs von früher“ noch mal zu kicken, fasste Hatecke schon in der Winterpause.

„Ich bin jetzt 30 geworden und meine Prioritäten haben sich verschoben. Ich will aber trotzdem weiterhin Fußball spielen. Dabei Spaß mit Freunden haben“, sagt Hatecke. Anfragen von höher spielenden Vereinen lehnte er ab. Er möchte mehr Zeit haben zum Reisen. Er möchte im Sport Neues ausprobieren. Halbmarathon. Rennradfahren.

Bis dahin gibt er alles für A/O und hofft, dass es am Ende reicht. Zugleich drückt er Wischhafen in der Kreisklasse die Daumen.

Quelle: Stader Tageblatt / Foto Jörg Struwe