Oberliga Frauen: A/O erwischt einen perfekten Tag

In der Fußball-Oberliga der Frauen erschreckt die SV Ahlerstedt/Ottendorf ihren Angstgegner. A/O dreht auf und schießt Andervenne mit 7:1 ab. Die VSV Hedendorf/Neukloster müssen weiter zittern.

SV Ahlerstedt/Ottendorf – SV Heidekraut Andervenne 7:1. „Da kriegt man eine Gänsehaut“, so A/O-Coach Maik Ratje, als er die Statistik der letzten vier Spiele gegen Heidekraut Andervenne hört und diese mit dem aktuellen Spiel vergleicht. Ahlerstedt/Ottendorf hatte alle Partien verloren, stand gegen den Angstgegner bei 1:15 Toren. Davon war am Sonntag jedoch nichts zu sehen. „Was heute passiert ist – mir fehlen die Worte“, sagt Ratje. Ob im Pressing, Gegenpressing, Spielaufbau oder bei der Chancenauswertung – Ahlerstedt/Ottendorf zeigte ein fast perfektes Spiel. Und das gegen einen Gegner, der vor dem Spiel auf dem dritten Platz stand, letzte Woche den Tabellenführer BW Hollage mit 7:0 vom Platz gefegt hatte und auch gegen A/O keinen gebrauchten Tag erwischte oder sich aufgab. Der Tabellenfünfte war schlicht besser. „Das war einfach großartig, so stelle ich mir Fußball vor. Wir haben den Gegner eingeschnürt und das Ergebnis ist auch in der Höhe verdient“, schwärmte Ratje.

Ein Lob verteilte der Cheftrainer auch an seinen Co-Trainer Joachim Höft, der das Team seit dieser Saison mit Ratje und Marissa Stoldt anführt. „Er macht das Team komplett und gibt den Spielerinnen wichtige Tipps. Wir drei ergänzen uns gut“, weiß Ratje. Gut spielte auch Mirja Lemmermann. Die Feldspielerin vertrat Torhüterin Alicia Cordes. „Ich hatte bei Mirja nie Bedenken. Sie hat im Tor eine gute Ausstrahlung und das Spiel gut von hinten geführt“, so Ratje über seine Allrounderin.

Und auch wenn sich sowohl Zuschauer als auch alle Beteiligten ob des hohen Spielstandes gegen einen schwierigen Gegner die Augen rieben. Der Auftritt überrascht nicht. „Wir haben schon immer gewusst, was die Mädchen können und schon in der Hinrunde haben sie sehr gut gespielt. Jetzt belohnt sich das Team aber“, so Ratje, nach dem fünften Sieg in Folge. Das Team wirkt sehr gefestigt und versprüht eine angenehme Leichtigkeit. Zudem kann das Trainerteam jederzeit von der Bank neue Impulse setzen. Gegen Andervenne leerte Ratje die Ersatzbank komplett. Während viele Wechsel häufig für einen Bruch des Spielrhythmus sorgen, blieb A/O im Flow.

„Es haben alle Rädchen auf das andere gepasst“, so Ratje, der dann kurz in die Rolle des Mahners schlüpft und anmerken will, dass das alles nicht von alleine gehen würde und das nächste Spiel wieder bei 0:0 beginnen werde. Er bricht dann aber ab und sagt: „Ach, das dürfen sie jetzt erst einmal genießen. Das haben sie sich erarbeitet.“ Das ließ sich das Team bei der anschließenden Bollerwagen-Tour sicher nicht zweimal sagen.

  • Tore: 1:0 (38.) van’t Hoenderdaal, 1:1 (43.) Heymann, 2:1 (48.) Riwny, 3:1 (56.) Kaaden, 4:1 (70.) Günther, 5:1 (76.) Riwny, 6:1 (81.) Riwny, 7:1 (88.) Courte.

BW Hollage – VSV Hedendorf-Neukloster 3:0. Nach der Klatsche aus der Vorwoche war BW Hollage gegen die VSV Hedendorf/Neukloster auf Wiedergutmachung aus. Kellerkind Hedendorf wehrte sich gegen das wütende Spitzenteam nach Kräften, das laut VSV-Trainer Bernd Albers das wohl spielstärkste Team der Liga sei. Die 1:0-Pausenführung entstand nach einer kurzen Ecke. „Da haben wir schlecht verteidigt und müssen präsenter sein“, mahnt Albers. Ansonsten standen seine Schützlinge defensiv gut und sorgten über einige Entlastungsangriffe für gefährliche Vorstöße.

Nach dem Seitenwechsel kassierten die VSV jedoch direkt das 0:2 „Das war klar Abseits und macht für uns das restliche Spiel noch schwieriger“, ärgert sich Albers. Auf das spielstärkste Team folgt die formstärkste Mannschaft: die SV Ahlerstedt/Ottendorf. Albers: „Auch das wird kein einfaches Spiel, aber wir werden uns wehren.“ Anpfiff in Hedendorf ist am Sonnabend um 18.30 Uhr.

  • Tore: 1:0 (5.) Meyer, 2:0 (50.) Jarzyna, 3:0 (77.) Jarzyna.

Quelle: Stader Tageblatt / Fotos: Jörg Struwe